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Für eine Kleinwasserkraftanlage wurde ein etwa 2km langes Druckrohr aus Holzdaubenrohren unterirdisch verlegt. Im Bereich der Straßenunterquerungen wurden Stahlrohre eingefügt. Der Zusammenbau der Holzdaubenrohre erfolgte mit einer Nut- und Federverbindung in versetzter Anordnung. Infolge des Quellens der Holzbretter und der kontrollierten Vorspannung der Stahlringe (Dauben) dichtet sich das Rohr nach der Flutung von selbst ab. Im Rohr bildet sich nach kurzer Zeit ein Schmierfilm, der zu einem Fließwiderstand führt, der noch günstiger als bei Stahlrohren ist.
Die Holzdaubenrohre wurden entsprechend dem ATV-DVWK-Regelwerk unter Berücksichigung der bauaufsichtlich eingeführten Holzbaunormung nachgewiesen. Die Stabilitätsnachweise für die Querschnittstreue des Holzdaubenrohres wurden unter Berücksichtigung der stützenden Wirkung der Schüttung im Graben und der klaffenden Fuge in der Nut-/Federverbindung geführt. Daraus ergaben sich Randbedingungen, die bei der Auffüllung des Grabens einzuhalten waren.
Im Bereich zwischen zwei Straßenunterquerungen trat während des Betriebes eine Leckage auf. Für diesen Bereich wurden laut dem Hersteller der Rohre die verzinkten Stahlbänder zu kurz angeliefert, aufgetrennt und ohne Rückfrage mit einem ca. 13cm langen Zwischenstück verlängert. Es zeigte sich, dass die Zwischenstücke nicht fachgerecht verschweißt waren. Mit dem Reißen des ersten Stahlbandes trat ein Domino-Effekt ein, der schließlich zum Bruch einzelner Holzbretter führte. Ein Holzbrett aus dem Bereich der Leckage, welches ausgeschwemmt wurde, zeigte an der Bruchstelle eine erhöhte Ästigkeit, die jedoch noch im Toleranzbereich der in der statischen Berechnung vorausgesetzten Sortierklasse S10 lag.
Gerissene Schweißnaht im Stahlband
Gebrochenes, ausgeschwemmtes Holzbrett